Chlein Sattelhorn 2677m

Die heutige Tour war wohl die letzte Wanderung über 2500m in dieser Saison. Eigentlich wollte ich ja das Sattelhorn besteigen und auch das ganze Gebiet etwas rekognoszieren. Aber das Sattelhorn wollte mich heute nicht. Da habe ich halt dem Chlein Sattelhorn einen Besuch abgestattet. Das Gebiet konnte ich trotzdem etwas rekognoszieren.

Bis auf ein Pärchen, dass hinter mir zum Scalettapass aufgestiegen ist habe ich heute keine Menschenseele getroffen. Vom Dürrboden bin ich auf dem Wanderweg bis Seeböden aufgestiegen und dann weglos zum Murmendentälli abgebogen. Bis zum Murmendenseeli ist das Gelände einigermassen zahm. Mühsam sind nur die Geröllhänge am Augstberg. Die Steine sind genau etwa Handballgross. Weiter oben wird es dann blockiger und daher auch angenehmer zu gehen. Vom Seeli bin ich direkt Richtung Plättentällifürggli (P.2922) hochgestiegen. Genau als ich einstieg verschwand die Sonne hinter dem Bocktenhorn. Fertig Sonne. Das hochsteigen im Schnee am Schatten war dann irgendwann zu viel. Meine Füsse begannen zu schmerzen und ich brach die Aktion auf etwa 2780m ab. Der Abstieg zurück zum Seeli im Schnee war dann dafür sehr rasch geschafft.

Am Seeli vorbei querte ich zur Südflanke des Chlein Sattelhorn durch welche ich Aufstieg. Auch hier jede Menge Blockschutt. Man hat das Gefühl, das ganze Grialetschgebiet zerfällt in seine Einzelteile. Na hoffen wir es hält noch ein paar Jahrhunderte. Der Aufstieg durch und über die Blöcke war in diesem Hang hingegen sehr angenehm. Sie liegen irgendwie genau so richtig, dass es eine Route von links unten nach rechts oben ergibt. Oben angekommen stellte ich fest, dass ich gar nicht auf dem Chlein Sattelhorn stand. Sondern auf dem vordersten Punkt des Sattelhorn-Ostgrats. Der aber höher ist. Ein kurzer Ab- und Gegenanstieg ist nötig um das Chlein Sattelhorn zu erreichen. Ein sehr keckes Gipfelchen mit anregenden Tiefblicken ins Dischma. Nach dem Wipfelschuss nun wieder zurück auf den Ostgrat von wo aus ich die Aussicht noch etwas genoss bei perfektem Wetter. Auf gleichem Weg stieg ich wieder ab zum Seelein und von dort auf meiner Aufstiegsroute hinunter nach Seeböden und zurück zum Dürrboden.

Fazit
Für das Sattelhorn muss ich nochmals bei anderen Verhältnissen kommen. Man spürt den tiefen Sonnenstand bereits sehr. In den Nordrinnen herrschen Tiefkühltemperaturen. Das Chlein Sattelhorn als Gipfelziel kann ich hingegen sehr empfehlen. Ein Aussichtspunkt erster Klasse. Vor allem die Übersicht über das ganze Dischma und die Südseitigen Flüelagipfel ist super. Prädikat „Empfehlenswert“ .

Route: Dürrboden – Seeböden – Murmendentälli – Chlein Sattelhorn -Murmendentälli – Seeböden – Dürrboden