Roggenstock 1776m

Nach der gestrigen Kurztour war ich auch heute nochmals draussen unterwegs. Infolge des Weihnachtsapéro gestern Abend, aber erst gegen Mittag. Das Mobility Auto parkierte ich auf dem Parkplatz in Oberiberg. Aufgrund des fehlenden Schnees ist hier aktuell natürlich nichts los und fast alle Anlagen geschlossen. Ausser etwa 50m Piste für die Kinder mit einem kurzen Förderband.

Vom Parkplatz dann am Feuerwehrdepot vorbei über Grossweid zum Jäntli. Wo mich dann endlich die ersten Sonnenstrahlen begrüssten. Da die Nordflanke des Roggy im Moment fast den ganzen Tag im Schatten liegt ist hier auch alles steinhart gefroren. Wo sonst Wasser fliesst haben sich Eisflächen gebildet. So wie auch im Wässerli. Das Ganze hat dafür den Vorteil, dass es nirgends Matsch hat. Beim Jäntli habe ich dann an der Sonne eine Pause eingelegt und mich etwas aufgewärmt. Der nachfolgende Aufstieg durch das Wässerli ging Problemlos. Die Eisflachen haben sich so gebildet, dass man am Hang entlang immer noch gut durchgehen kann. Nach dem Wässerli zweigte ich vom Wanderweg ab in die Westflanke des Farenstöcklis. Denn mein Ziel war das Farenstöckli mal von Westen durch die Scharte vor dem Gipfel zu besteigen. Eine tolle Idee, die bei anderen Verhältnissen sicher auch spannend und unterhaltsam wäre. Doch die aktuellen Verhältnisse lassen das nicht zu. Ich bin bis etwa 20m unter die Scharte hochgestiegen. Danach war Schluss. Die teilweise bis 45° steile Westflanke ist bei diesen harten Schneefeldern und dem Vereisten Boden einfach zu heikel. Also musste ich wieder mühsam alles absteigen und rundherum auf die Ostseite wechseln. Ich habe mir dann dort noch kurz überlegt den Normalaufstieg zu nehmen. Das dann aber infolge der doch eher fortgeschrittenen Zeit sein lassen. Schliesslich wollte ich ja auch noch auf den Roggenstock. Oberhalb Ober Roggen quere ich in der Flanke zum Wanderweg und steige direkt in die Südrinne ein. Diese ist im Moment etwas mühsamer zu begehen als im Sommer. Das Gras ist an den Boden gedrückt und auch hier ist der Boden sehr hart. Weshalb ich dann unterhalb des Gipfels anstatt auf die Schulter zum Wanderweg hinüber gequert bin. Was sich aber auch als ziemlich heikle Passage herausstellte. Danach erreichte ich dann doch noch den Gipfel. Da bereits späterer Nachmittag war hatte ich den Gipfel sogar für mich alleine und konnte richtig die Ruhe und die Aussicht geniessen.

Nach einer Pause und dem Wipfelschuss sowie einem Kugelpanorama stieg ich über den Normalweg wieder ab. Vom Jäntli nahm ich den Weg zum Adlerhorst wo ich dann bei Pirmin noch zum Zvieri vorbeischaute. Bei Kaffee und Kuchen war dann natürlich das Wetter und der fehlende Schnee das Thema. Als ich nach einer Stunde wieder gang war die Sonne bereits untergegangen und ein wunderschönes Abendrot hatte sich gebildet. Was für ein Anblick, wenn der Horizont brennt. Einfach Faszinierend. Für den Abstieg wällte ich vom Adlerhorst aus die Direktroute durch die Muuserenplangg zum Feisbodenweid hinunter. Der doch steile Abstieg (Abschnittsweise 39°) war, bei Dunkelheit und gefrorenem Boden, dann nochmals kurz eine Challange. Zum Glück kenne ich diese Route Mittlerweilen sehr gut und weiss genau wo es durchgeht. Bei Wasserreservoir erreiche ich wieder die Strasse welcher ich nach Oberiberg folge. Um 17:45 bin ich zurück beim Parkplatz und es ist bereits dunkelste Nacht.

Fazit:
Eine tolle Tour die wieder mal etwas länger wurde als geplant. Der Umweg zum Farenstöckli war doch nicht ganz für die Katz. Dank der Begehung der Westflanke weiss ich nun definitiv, dass der Aufstieg zur Scharte möglich ist bei besseren Verhältnissen. Die Verhältnisse sind

Route: Oberiberg – Jäntli – Ober Roggen – Roggenstock – Jäntli – Adlerhorst – Oberiberg