Chlein Schwarzhorn 2967m

In Berg- Alpintouren by Steven

Als ich gestern so auf der Landkarte herum scrollte blieb ich wieder einmal im Flüelagebiet hängen. Siehe da, das Chlein Schwarzhorn. Hübsch, selten besucht und seit einiger Zeit auf meiner Pendenzliste. Mit knapp 650 Höhenmeter Aufstieg auch genau das richtige für den Nationalfeiertag. Schlussendlich will Bergmuzz am 1. August auch noch etwas feiern und geniessen auf dem Gipfel.

Vom Südende des Lai da la Scotta startete ich um 09:30 zur Geburitour für die Schweiz. Übrigens wird dieses Jahr der 726 Geburtstag gefeiert. Ein doch bereits stattliches Alter. Welches aber zum Glück die schönen Alpen geformt hat. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen etwas gegen den Schwarzchopf auszuholen damit ich nicht so steil aufsteigen muss. Doch irgendwie hat sich dann doch die direkte Linie durchgesetzt. Das heisst mehr oder weniger direkt steil hoch zu P.2705. Welcher einen Steinmann trägt und den kleinen Gletschersee südlich begrenzt.

Nun auf der zuerst eher flachen Hochebene weiter in Richtung P.2851. Während des Aufstiegs bin ich extrem beeindruckt vom Schwarzhorn. Welches von dieser Hochebene, praktisch aus dem nichts mit einer 450m hohen Wand steil aufragt. Ein wirklich fesselnder Anblick und tief beidruckend. Vom Schwarzhorngletscher ist kaum mehr was zu sehen. Viel dürfte geschmolzen sein. Der kümmerliche Rest ist unter Schutt und Geröll begraben. Praktisch im 5min Takt rumpelt es in der Nordostflanke des Schwarzhorns. Definitiv kein Ort der einen sinnvollen Aufstieg zulassen würde.

Nach einiger Zeit erreiche ich den Hang welcher zum Sattel P.2851 hochzieht. Der Weg bis hierhin hat mehr Zeit gekostet als geplant. Das Gelände lässt kein effizientes Gehen zu. Sogar im flachen steigt man über Felsen. Man sollte die Zeit nicht unterschätzen. Die 650Hm täuschen in diesem Gelände. Der Aufstieg zum Sattel hinauf ist steil und wie alles hier sehr geröllig und daher auch rutschig. Ein Gerölldorado vom feinsten. Sofern man dieses Gelände liebt.

Auf dem Sattel P.2851 frage ich mich wie man bitte sinnvoll, über diesen Grat, zum Gipfel hochsteigt. Alles bröckelt und nichts hält. Auf allen Tritten hat es Split und Kies. Vor allem der Felskopf direkt nach dem Sattel ist schon etwas tricky. Nach drei Versuchen auf beiden Seiten und direkt darüber breche ich ab und entscheide mich für den Nordostgrat des Chlein Schwarzhorn. Der sieht von hier angenehmer aus. Vom Sattel surfe ich daher kurz ab bis ich unterhalb der Felsen die Flanke zum Ostgrat queren kann. Über Geröllhänge und Blockgelände traversiere ich aufsteigend zum Grat hoch. Hier geht es erstaunlicherweise besser als es aussieht. Die steine sitzen meistens fest und sind gross genug um sinnvoll darüber zu laufen. Rasch erreiche ich daher den Ostgrat und steige über diesen, sowie teilweise in die Nordflanke ausweichend, steil hoch zum Gipfel. An sich nicht einfacheres Gelände aber angenehmer zu gehen als der Südgrat. Der Verhauer hat mich zum Glück nur 25min gekostet.

Auf dem Gipfel geht es dann zur Sache. Der Föhn bläst stark. An eine sinnvolle Pause ist nicht zu denken. Daher steige ich nach den Fotos, dem Kugelpanorma und dem Gipfelbucheintrag wieder in den Sattel im Ostgrat ab. Dort ist es dann tatsächlich besser. Hinter einem Felsen kann ich die Mittagspause mit meinem Plättli in Ruhe geniessen.

Route: Flüelapass – P.2705 – P.2851 – Chlein Schwarzhorn – P.2705 – Flüelapass

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 2.1km
Distanz Abstieg: 2.3km
Höhenmeter Aufstieg: 640m
Höhenmeter Abstieg: 640m
Dauer Aufstieg: 2h 30min
Dauer Abstieg: 1h 15min
Pausen: 1h 40min
Schwierigkeit: T4   I
Benötigte Karten: 3309T Arosa/Davos 1:33333 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Chlein Schwarzhorn 2967m
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