Piz Surparé 3077m

In Berg- Alpintouren by Steven

Ein absolut stabiles Hochdruckgebiet sowie extrem trockene Luft in der Höhe und dazu auch noch sehr warme Temperaturen. Das sind die Zutaten für einen perfekten Tourentag. Da wir uns im Herbst befinden, hat man auch das Quellwolken-Problem nicht mehr. Um diese Verhältnisse auch nutzen zu können habe ich mich für den Piz Surparé entschieden. Er ist mit 3077m sicher nicht der höchste aber ein eher hoher Berg und er steht ziemlich alleine da, was eine gute Aussicht garantiert. Im Weiteren wollte ich schon seit Ewigkeiten im Avers endlich mal eine Tour unternehmen. Kurzes Fazit: Zum Touren der absolute Hammer, zum Wohnen absolut nicht mein Ding.

Nach der doch eher langen Anfahrt mit ÖV und Mobility, starteten wir um 09:00 im immer noch schattigen Juf. Auf dem Wanderweg stiegen wir zuerst einmal zum Stallerberg hoch, wo uns dann endlich die Sonne begrüsste. Nach einer ersten kurzen Pause ging es an die eigentliche Aufgabe. Der Führer gibt mehrere Routen vor. Eine davon ist die Route über den Südrücken, welche mit BG und II+ angegeben ist. Diese wollten wir zuerst einmal erkundet und stellten rasch fest, dass das nicht unser Ding ist. Wohl auch weil die Felsen durch die jahrelange Erosion sicher nicht mehr in einem II+ erklettert werden können. Somit wechselten wir zur Normalroute welche durch die Südostmulde hoch führt.

Um dorthin zu gelangen, mussten wir zuerst einmal das Labyrinth in der Mulde nordwestlich von P.2740 durchqueren. Das hat seine Tücken, ist technisch aber nicht weiter schwierig. Nach der Mulde ging es zuerst dem östlichen Wandfuss des Südrückens entlang hoch und etwa auf 2750m zur Normalroute hinüber. Durch diesen dann über sehr viel Schieferschutt hoch zum Gipfelhang. Im Vergleich zur Südostmulde, steilt der Gipfelhang sich dann doch etwas auf. Vor allem da wir eher direkt in der Falllinie hochgestiegen sind um den Schneefeldern etwas auszuweichen. Hat man den Ostgrat aber einmal erreicht, geht es leicht zum Gipfelkopf, wo nur noch kurz etwas gekraxelt werden muss. Auf dem Piz Surparé dann die absolute Hammer 360° Aussicht. Kein Wölklein trübt den Himmel und die Sicht reicht bis ins Mont-Blanc Massiv. Einfach unbeschreiblich und so zusagen direkt als Nachbarn ein paar der dominanteren Gipfel wie z.B. Piz Platta, Piz Forbesch, Piz Arblatsch und natürlich der Piz Julier. Ein Bombenpanorama an einem Traumtag.

Nach einer Weile konnten wir uns dann endlich losreissen von dieser Aussicht und machten uns wohl oder übel wieder an den Abstieg. Um möglichst wenig Höhenmeter zu verlieren sind wir nach Südostmulde wieder am Wandfuss entlang direkt unterhalb P.2740 durchgequert. Das ist Distanzmässig zwar sehr direkt bedingt aber ein paar steilere Abstiege durch Grasflanken und Schuttrinnen zum Stallerberg. Vom Stallerberg ging es dann im Eiltempo hinunter nach Juf. Jetzt am Nachmittag konnten wir hier perfekt die Abendsonne geniessen.

Checkt unten unbedingt noch das Kugelpanorama. Ein richtiger Knaller bei solchen Verhältnissen.

Route: Juf – Stallerberg – P.2740 – Piz Surparé – Stallerberg – Juf

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 5.3km
Distanz Abstieg: 4.4km
Höhenmeter Aufstieg: 1050m
Höhenmeter Abstieg: 1050m
Dauer Aufstieg: 3h 50min
Dauer Abstieg: 1h 30min
Pausen: 1h 15min
Schwierigkeiten: T4
Benötigte Karten: 3320T St. Moritz 1:33333 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Piz Surparé 3077m
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