Piz Arpschella 3030m

In Berg- Alpintouren by Steven

Endlich mal auf dem Piz Arpschella.

Der Piz Arpschella ist nicht gerade ein bekannter Gipfel. Das liegt sicher auch an der abgeschiedenen Lage und den doch eher längeren zustiegen. Doch genau macht für mich den Reiz aus. Was man gemäss der LK auch nicht gerade denken würde ist, dass der Piz Arpschella ein Aussichtspukt erster Güte ist. Es hat mich extrem erstaunt was man alles sieht und vor allem wie weit die Sicht reicht. Obwohl er mit seinen 3030m im Grialetschgebiet ja nicht gerade zu den Hohen Gipfeln zählt. Der Blick zum Ofenpass ist aus dieser Perspektive sehr eindrücklich. Von ihm aus sieht man erst wie markant der Ofenpass das Gelände teilt und einen eindrücklichen Passübergang darstellt. Auch der gegenüberliegende Piz Radönt macht von Osten einen noch imposanteren Eindruck als sonst. Ein richtiger Zacken. Doch nun zur Wegbeschreibung.

Von Chant Sura aus steigen wir über den wildromantischen Wanderweg ins Val Grialetsch zu P.2039 ab. Den Gedanken daran, dass wir diesen Abschnitt am Ende der Tour wieder aufsteigen müssen, lässt bei mir nur mässig Freude aufkommen. Von P.2039 geht es dann auf dem Wanderweg weiter zur Alp Grialetsch wo wir bequem auf einer Brücke die Aua da Grialetsch überqueren können. Nach einer kurzen Rast bei der Alphütte geht es, nun auf der Ostseite des Tals, weiter hoch bis das Felsband endet und wir über den Hang auf das Band hochsteigen können. Auf diesem führt ein guter Geispfad unterhalb P.2476 vorbei auf die Hochebene. Welche im Sommer von Geissen genutzt wird. Der Pfad lässt sich bequem begehen, auch wenn er teilweise etwas exponiert an der Kante verläuft.

Nach dem Band betritt man den riesigen Kessel, welcher zum Arpschella hochführt. Rechterhand zieht die Moräne des, heute nur noch kümmerlich vorhandenen, Vadret d’Arpschella in den Kessel herunter. Wir steigen an P.2526 vorbei hoch zum Westhang des Piz Arpschella. In diesem tut man gut daran einen möglichst bequemen Weg zu suchen. Das spart einiges an Energie. Hat man den Westhang durchstiegen betritt man den NNO-Grat des Piz Arpschella über welchen man den Gipfel erreicht.

Nach einer eher kürzeren Gipfelrast (Der Föhn war einfach zu unangenehm) machten wir uns bald wieder an den Abstieg. Dank einer geschickten Routenwahl im Westhang konnten wir mehrere Stellen, in feinem Kies, absurfen. Weshalb wir schon bald wieder P.2526 erreichten. Nun noch kurz zum Band abstiegen und über dieses und den Hang zurück auf den Talboden des Val Grialetsch. Statt ostseitig wieder zurück zur Alphütte abzusteigen querten wir gleich hier die Aua da Grialetsch. Achtung bei der Querung ist Vorsicht geboten. Aktuell führt der Bach extrem wenig Wasser. Weshalb eine Querung, an gewissen Stellen, möglich ist. Der weitere Abstieg auf dem Wanderweg zu P.2039 war dann aus meiner Sicht extrem mühsam. Der Pfad lässt ein zügiges zulaufen nicht zu. Ein ziemlich rauer Wanderweg und sicher auch einer der wilderen seiner Art. Der Gegenanstieg hoch nach Chant Sura benötigte dann nochmals etwas biss. Schlussendlich steigt man doch fast 150 Höhenmeter wieder hoch. Doch auch das war irgendwann geschafft und wir standen wieder beim Auto.

Im Verlauf der Tour legte der Föhn immer mehr zu. Vor allem im Gipfelbereich war er teilweise ziemlich bissig. Mehrheitlich waren wir mit Handschuhen und Kappe unterwegs. Der Abschnitt im Val Grialetsch sollte noch unterschätzt werden er zieht sich ziemlich in die Länge und benötigt eher mehr Zeit als vorgegeben ist.

Der Piz Arpschella ist ein sehr lohnender Aussichtspunkt mit einer erstaunlich guten Lage. Gefühlte 500 Gipfel sind zu sehen.

Route: Chant Sura – Alp Grialetsch – P.2526 – Piz Arpschella – P.2526 – Alp Grialetsch – Chant Sura

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 6.0km
Distanz Abstieg: [ 5.9km
Höhenmeter Aufstieg: 1130m
Höhenmeter Abstieg: 1130m
Dauer Aufstieg: 3h 45min
Dauer Abstieg: 2h 30min
Pausen: 1h 40min
Schwierigkeit: T4
Benötigte Karten: 258T Bergün 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Piz Arpschella 3030m
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