Jörihorn 2844m

In Skitouren by Steven

Endlich einmal die Nordabfahrt vom Jörihorn gefahren.

Heute habe ich ungewollt eine von meinen Pendenzen erledigt. Nämlich die Nordabfahrt vom Jörihorn ins Tschuggentälli. Schon seit jeher hatte ich ein Auge auf diese Abfahrt geworfen. Doch bei meinen bisherigen Besuchen waren die Verhältnisse einfach zu ungünstig. In den letzten Jahren habe ich in diesem Hang auch immer wieder Schneebretter beobachtet. Deshalb ist dieser Hang nicht zu unterschätzen. Aber eigentlich wollte ich ja aufs Gorihorn. Doch als, bei Tschuggen, die Massen von Tourengänger sah entschied ich mich für das Jörihorn. Zum Glück!!! Denn diese Abfahrt war der absolute Hammer.

Von Tschuggen (Parkplatz Da Damianos, alles andere war schon voll) stieg ich zuerst auf der Passstrasse und dann über Bardillen Boden auf zum Rossboden. Von dort dann auf einer guten, wenn auch teilweise steilen, Spur die Hänge hinauf ins Müllersch Tälli. Dank dem Neuschnee herrschen aktuell wirklich sehr gute Verhältnisse. Zum Glück war es zu Beginn noch bewölkt. So war es nicht ganz so heiss. Im Müllersch Tälli durchlief ich dann wie fast immer im Frühling die Hölle. Es war eine brütende Hitze, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und die Wärme staute sich in den Mulden. Gefühlte 30°…. na ja zumindest in meinem Wärmeempfinden. 😉 Zum Glück hatte die Hitze auf dem Westgrat ein Ende und es blies wieder etwas Wind. Von P.2757 ging es dann über den Westgrat und den Südwesthang mit Fellen bis auf den Gipfel. Die Aufstiegsspur war auch heute wieder sehr gut angelegt was den steilen Aufstieg erstaunlich angenehm gestaltete.

Auf dem Gipfel blies ein sehr bissiger Wind. Klimatisch war das so ziemlich das Gegenteil wie im Müllersch Tälli. Ich stieg deshalb nur kurz zum höchsten Punkt auf und machte einen Wipfelschuss. Danach rasch zurück und ran an die Abfahrt hinunter zu P.2757. Dort begutachtete ich zuerst einmal den Hang. Welcher sich in gutem Zustand präsentierte. Kein Triebschnee und bereits zwei Abfahrtsspuren. Zur Sicherheit noch kurz rechnen. Jawohl das passt. Zuerst spielte ich noch kurz mit dem Gedanken das Gorihorn anzuhängen. Das liess ich aber bleiben. Dafür lieber die super Nordabfahrt in einem Zug geniessen.

Drop in
Die Einfahrt in den Nordhang ist um die 40° steil. Der untere Teil des Hangs ist wieder etwas flacher bevor es dann wieder steil hinunter ins Tschuggentälli geht. Nordseitig liegen ca. 30cm Neuschnee. Einfach fantastisch zum Fahren. Fast schon Verhältnisse wie im tiefsten Winter nur besser gesetzt. Ich bin nach dem Nordhang direkt steil zum Tschuggenberg hinunter gestochen. Beim Tschuggenberg wird es dann allerdings langsam ruppiger und vor allem feuchter. Aber mit dem Neuschnee ist auch der untere Teil immer noch gut zu fahren. Aktuell ist die Nordabfahrt vom Jörihorn der absolute Hammer. Diese Abfahrt muss ich unbedingt wieder machen.

Für die Schwierigkeitsbewertung musste ich kurz die Schwierigkeitsskala des SAC studieren. Gemäss dieser ist dürfte Abfahrt WS+ sein. Denn der Spitzenwert der gesamten Tour bezogen auf den skifahrerischen Teil ist massgebend. Steillheiten ab 35° sind zwar ZS, doch sind es nur kurze Abschnitte. Daher würde eher ein WS+.

Route: Tschuggen – Müllersch Tälli – Jörihorn – Tschuggentälli – Tschuggen

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 5.5km
Distanz Abfahrt: 3.1km
Höhenmeter Aufstieg: 910m
Höhenmeter Abfahrt: 910m
Dauer Aufstieg: 2h 50min
Dauer Abfahrt: 25min
Pausen: 1h 10min
Schwierigkeit: WS+ (Aufstieg mit Fellen zum Gipfel WS+)
Lawinengefahrenstufe: 2 Mässig
Benötigte Karten: 248S Prättigau 1:50000 Blaue Skitourenkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Jörihorn 2844m
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