Bös Fulen 2802m

Nach langer langer Wartezeit war heute endlich wieder einmal Wetter das eine grössere Tour zuliess. Da wir ja bekanntlich am 1. August den Geburtstag der Schweiz feiern nahmen wir uns für heute deshalb auch etwas Passendes vor. Nämlich den höchsten Punkt im Kanton Schwyz. Und nein… der höchste Punkt im Kanton Schwyz ist nicht der Grosse Mythen… auch wenn das gewisse Flachländer glauben mögen 😉 sondern der Bös Fulen an der Grenze zum Kanton Glarus. Der mit seiner stattlichen Höhe von 2802m ein doch hoher Berg ist.

Gesagt, getan. Start war dann um 08:30 bei der Bergstation Gumen. Von dort ging es auf dem sehr schönen und von Kühen überbevölkerten Panoramehöhenweg nach Bützi. Kurz vor dem Bützi wurden die lieben Tierchen dann so anhänglich, dass uns etwa 15 einfach nachtrotteten. Vom Bützi an muss man den Weg etwas suchen durch die Karrenfelder. Für alle Nachahmer –> Unbedingt sich beim Bützi rechts halten und auf den ersten 50 Höhenmetern sich an den Weiss-Blau-Weissen Markierungen zum hinteren Eggstock orientieren. Plötzlich erscheinen dann parallel weisse Striche und teilweise Punkte. Von da an immer diesen weissen Markierungen folgend aufwärts. Dann sollte es gut kommen mit dem Weg durch die Karrenfelder. Der Weg führt dann unweigerlich zur Schäferhütte bei Pt. 2462m. Bei dieser haben wir dann kurz einen Zwipf eingenommen und sind danach weiter aufgestiegen. Nach der Überquerung des Geländerückens bei der Schäferhütte standen wir dann schon bald einmal am Rande des Firns. Dieser ist übrigens der einzige Gletscher den es (noch) im Kanton Schwyz gibt.

Nun am Fuss des Firns war Tenü Wechsel angesagt. Steigeisen, Pickel, Helm und Klettergurt wurden montiert. Somit ging es los über den Firn hinauf zum Band. Dort zogen wir die Steigeisen dann wieder ab. Das war also doch etwas gar übertrieben. Auf diesem Band stiegen wir dann über sehr loses Geröll, Kies und Schnee im Wechsel hinauf bis auf den Nordostgipfel bei P. 2748. Nun folgte der absolute Genussteil der Tour. Gratkraxelei bis zum Gipfel die einfach genial war! Genusskraxeln im I Grad mit schönen Tiefblicken. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier aber vorausgesetzt. Nichts für Menschen die ausgesetztes gehen nicht mögen.

Nach einem ausgedehnten Gipfelrast und natürlich einem Wipfelschuss auf dem Bös Fulen sind wir auf gleichem Weg zurück und abgestiegen. Wir sind dann wieder alles zurück bis Gumen gelaufen und vorn dort mit der Sesselbahn nach Braunwald hinunter gegondelt. Wo wir uns noch ein Bier zum Nationalfeiertag genehmigten. Denn wir mussten ja noch auf den Geburtstag von Helvetia angestossen.

Fazit
Eine geniale Tour mit toller Gratkraxelei die, Freude an luftigen Graten vorausgesetzt, sehr viel Spass macht. Leider ist der Zustieg von Gumen etwas lang und monoton. Dafür scheint der Bös Fulen im Verhältnis zu seinen Nachbarn eher selten begangen zu sein. Diese Tour sollte nicht unterschätzt werden. Auch wenn es nur zwei ganz kurze Schlüsselstellen hat geht man doch über eine längere Zeit sehr luftig auf dem Grat und das setzt Routine in solchem Gelände voraus.

Route: Gumen – Bützi – Schäferhütte – Bös Fulen – Schäferhütte – Bützi – Gumen