Piz Vallatscha 3020m

In Berg- Alpintouren by Steven

S-N Überschreitung des Piz Vallatscha als Geburtstagstour

Der Ofenpass oder im Rätoromanischen Pass dal Fuorn verbindet das Engadin mit dem Münstertal und ist gleichzeitig auch Ausgangspunkt für diverse Touren. Da wäre natürlich der Piz Daint welcher über einen offiziellen Bergwanderweg erreichbar ist oder wenn man lieber weglos unterwegs ist der Piz Vallatscha. Welchen ich für die heutige Tour ausgewählt habe. Nach meiner Winterbesteigung diesen Frühling wollte ich diesem tollen Berg nun unbedingt auch noch im Sommer einen Besuch abstatten und ich kann sagen: Es hat sich extrem gelohnt! Landschaftlich eine Tour der Extraklasse!!

Mit der frühestmöglichen ÖV Verbindung ging es von Klosters über Zernez auf den Ofenpass. Von dort dann über den traumhaften und landschaftlich einfach wunderschönen Wanderweg über Cashlot um den Munt da la Bescha herum ins Valbella. Ein Wanderweg wie aus dem Bilderbuch und landschaftlich extrem lohnend. Vor allem in der aktuellen Jahreszeit. Etwa auf 2450m haben wir den Bach im Valbella überquert und sind, durch die ausgetrocknete Bachrunse Richtung Piz Vallatscha aufgestiegen. Es folgt nun wieder etwas flacheres Gelände bevor die steile Querung, der Geröllhalde unterhalb P.2863, beginnt. Ein etwas mühsamer Aufstieg. Hier hilft es sehr, wenn man die Pfadspuren und Spuren des Wilds sucht. Das vereinfacht den Aufstieg. Vereinzelt hat es auch Steinmändchen. Danach durch den Geröllkessel Richtung Südgrat und etwas nördlich von P.2950 auf diesen hinauf. Nun auf dem Südgrat oder leicht westlich davon über Felsen und noch mehr Geröll hinauf auf den Vorgipfel. Ab und zu braucht es die Hände. Durch die gute Stufung ist der Aufstieg aber ohne grössere Schwierigkeiten machbar T4 I. Über den Gipfelgrat steigt man nun hinüber zum höchsten Punkt. Ein wunderschöner Grat (Teilweise leichte Kraxelei im I Grad) mit eindrücklichen Aus- und Tiefblicken.

Auf dem Gipfel legte der Wind dann zum Glück eine kurze Pause ein und wir konnten die Rast bei angenehmen Temperaturen geniessen. Nach dem obligaten Wipfelschuss und einem tollen Kugelpanorama, ging es auf der anderen Seite über den Nordostgrat wieder hinunter. Eine Geröllwüste sondergleichen. Hier Aufsteigen dürfte ohne Schnee wohl sehr Kräftezehrend sein. Um wieder ins Valbella zu gelangen war zuerst eine etwas mühsame Querung durch die geröllige Ostflanke des Piz Vallatscha notwendig und ein kurzer Gegenanstieg hinauf zu P.2753 im Südostgrat des Piz Vallatscha. Dort Vollständigkeit halber legten wir noch einen kurzen Abstecher zu P.2761 ein, welcher einen schönen Steinmann trägt. Danach mehr oder weniger in Falllinie an der Bergstation es Skilifts vorbei hinab auf den Wanderweg im Valbella. Der Abstieg ist T2 und ohne weitere Schwierigkeiten zu bewältigen. Auf dem Wanderweg nun wieder um den Munt da la Bescha herum zurück zum Ofenpass.

Fazit
Eine absolute super Tour, vor allem landschaftlich. Das Münstertal und natürlich auch das südliche Ende des Nationalsparks sind einfach traumhaft schön. Vor allem auch der Nordabstieg vom Piz Vallatscha führt einem durch eine wilde und karge Felslandschaft welche aber einmalig schön ist. Da die Nationalparkgrenze exakt auf dem Piz Vallatscha verläuft darf dieser auf keinen Fall in westliche Richtung verlassen werden. Vom Gipfel hat man einen schönen Blick ins Val Nüglia und zum Piz Nair welche seit über 100 Jahren von keinem Menschen mehr betreten wurden. Wirklich beeindruckend.

Route: Pass dal Fuorn – Valbella – Piz Vallatscha – P.2753 – P.2761 – Valbella – Pass dal Fuorn

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 4.7km
Distanz Abstieg: 6.7km
Höhenmeter Aufstieg: 1000m
Höhenmeter Abstieg: 1000m
Dauer Aufstieg: 2h 40min
Dauer Abstieg: 2h 20min
Pausen: 1h 30min
Schwierigkeit: T4   I
Benötigte Karten: 459T Nationalpark 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Piz Vallatscha 3020m
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