Girenspitz 2347m

In Berg- Alpintouren by Steven

Allgemeine Infos
Heute stand eine kleine Instandhaltungsaktion auf dem Programm. Die Pendenz Girenspitz hatte ich ja schon lange auf meiner Liste. Kam aber irgendwie nie dazu. Als ich dann im Bericht von Alpin_Rise sah, dass das Gipfelbuch fehlte war das ein guter Grund um diese Pendenz nun zu erledigen und dem Girenspitz auch gleich ein neues Gipfelbuch zu sponsern. Wie Alpin_Rise bereits korrekt bemerkt hatte hat es mehrere falsch zugeordnete Girenspitzen in der Galerie. Ich habe mich diesem Problem nun angenommen und alle entsprechenden User angeschrieben und sie gebeten die Bildmarkierung zu korrigieren.

Das Gipfelbuch
Die leere und mit Wasser gefüllte alte Gamelle am Gipfelkreuz habe ich demontiert und gegen eine neue Box ersetzt die nun auch wieder dicht ist. Ebenfalls beinhaltet die neue Büchse auch wieder ein Gipfelbuch um sich zu verewigen. Ich habe heute bei der Betrachtung des Seils auch den Entschluss gefasst dieses zu reparieren. Bei meinem nächsten Besuch werde ich dann das Seil reparieren und die Verankerungen wieder entsprechend bohren und setzen. Nach dem heutigen Besuch weiss ich nun welches Material zur Reparatur notwendig ist. In der Zwischenzeit wünsche ich viel Spass beim Eintragen im neuen Gipfelbuch.

Pizolhütte – Girenspitz
Mit so ziemlich der ersten Bergfahrt ging es hoch zur Pizolhütte wo es zuerst einmal einen Kaffee und einen Toast gab. Nach der Stärkung machten wir uns auf den Weg hinunter in die Valplona. Etwa auf 2060m haben wir den Bergwanderweg verlassen und sind direkt in der Falllinie zum Valplonabach abgestiegen. Nach der Bachquerung haben wir auf der anderen Seite auch gleich noch den Höcker Talbühel überschritten. Am Fusse des Talbühels zieht eine Natursteinmauer Richtung Tritt hinüber welche sehr gut zu begehen ist. Danach ging es auf einem erstaunlich guten und schönen Pfad zur Hirtenhütte auf Karliböden hinauf. Hinter der Hütte hat es eine Mulde die wir von links nach rechts ansteigend gequert haben. Nach der Mulde sind wir suf Schafwegen mehr oder weniger direkt zum Fuss der Südflanke des Girenspitz aufgestiegen. Dort zeigte sich dann zum ersten Mal das ominöse Stahlseil. Nun gibt es zwei Varianten. Entweder man steigt die Rinne senkrecht zum Grat hoch und überschreitet diesen ausgesetzt zum Gipfel oder man folgt dem Stahlseil steil ansteigend durch die Südflanke zum Gipfel. Variante eins habe ich bis zum Grat kurz erkundet. Aus meiner Sicht eine zu exponierte Sache. Deshalb bin ich dann die Rinne wieder runter und nach einigem hin und her dem Stahlseil entlang zum Gipfel aufgestiegen. Röbi hatte diese Variante bereits zu Beginn gewählt. Das Stahlseil hält zwar im Moment noch ist aber in einem eher schlechteren Zustand. Mehrere Verankerungen sind abgebrochen (Keine Ahnung wie man einen M12 Bolzenanker abwürgt) und in der Mitte ist das Stahlseil gerissen. Es wurde dort behelfsmässig wieder verknüpft und scheint auch zu halten. Der Pfad auf den Gipfel ist wenn auch steil recht gut zu begehen und das Stahlseil daher eher eine Mentale Sicherheit. Auf dem Gipfel herrschte dann ein Durchzug sondergleichen. Nach der Gipfelbuchinstandsetzung und ein paar Fotos sind wir dann wieder abgestiegen und haben unten eine Pause eingelegt.

Girenspitz – Sichler
Nach der Pause ging es auf einem Pfad weiter hinauf Richtung Hochpardiel. Dort erscheint dann im Grat zum Girenspitz P. 2452. Ein nicht sehr stark ausgeprägter Sattel mit einem gut sichtbaren kleinen Steinmann oben drauf. Dieser Sattel bildet die leichteste und bequemste Möglichkeit von der Südseite des Girenspitz auf die Nordseite in die Valplona oder zu Wildselluggen zu wechseln. Oder natürlich auch umgekehrt. Der Aufstieg zum Satte ist wegen dem Schiefer eher mühsam als schwierig. Der Grat zum Wildseehornsattel lässt sich dann sehr gut begehen, denn er ist breit, grasig und deshalb sehr gutmütig. Vom Wildseehornsattel sind wir dann am Fuss des 1. Wildseehorns über Blockschuttfelder und Geröll zur Wildseeluggen hinüber gequert. Das ging besser als gedacht benötigte aber ein gutes Gespür für den optimalsten Weg. Nun sind wir über gut begehbare Spuren durch die Südflanke zum Sichler aufgestiegen. Hier muss gesagt werde, dass es viele Spuren hat auch fast alle zum Ziel führen.

Sichler – Pizolhütte
Nach einem kurzen Wipfelschuss auf dem Sichler stiegen wir wieder zur Wildseeluggen ab. Danach folgten wir die ersten 200m noch dem Wanderweg Richtung Pizolhütte bevor es rechterhand über Altschneefelder ziemlich zackig hinunter bis zur untersten Spitzkehre des Wanderwegs ging. Das Schneefeldsurfen hat dann nochmals richtig Spass gemacht. Nach den Schneefeldern ging es wieder auf dem Wanderweg an die Westseite des Twärchamms. Über diesen sind wir zur Pizolhütte abgestiegen wo wie wir uns ein verdientes Bier genehmigten.

Fazit
Der Girenspitz sieht nicht nur exponiert aus sondern ist es auch. Trotz allem kann er einfacher bestiegen werden als es den Anschein macht. Das Stahlseil hinauf zum  Girenspitz muss mit der nötigen Vorsicht behandelt werden. Die Besteigung des Sichlers war dann über die Spuren kein Problem mehr. Zu meinem 150. Gipfel gab es dann auch noch mein erstes Gipfelbuch.
Route: Pizolhütte – Girenspitz – Wildseeluggen – Sichler – Wildseeluggen – Pizolhütte

Eckdaten Tour  
Länge der Tour: 7.4km
Höhenmeter Aufstieg: 840m
Höhenmeter Abstieg: 840m
Dauer Aufstieg: 3h 50min
Dauer Abstieg: 40min
Pausen: 60min
Schwierigkeit: T4+ I
Benötigte Karten: 237T Walenstadt 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Girenspitz 2347m
Sichler 2643m

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