Rigi Hochflue 1698m

In Berg- Alpintouren by Steven

Durch die Ostrinne auf die Hochflue und die Leiter hinunter.

Auch heute ging es weiter nach dem Motto „Pendenzen erledigen“. Bei meiner letzten Besteigung der Hochflue durch die Südwand, fiel mir im Abstieg über die Nordroute die imposante und lange Ostrinne auf. Die Idee zur Durchsteigung war geboren. Da heute die Hochflue unser Ziel war, konnte die Ostrinne endlich angegangen werden. Mit dem Auto ging es hoch bis zum Gätterli wo wir für CHF 5.00 parkierten und uns auf den Weg machten.

Vom Gätterli ging es zuerst etwas abwärts und anschliessend auf der Bergstrasse wieder hoch nach Egg. Von hier nun wieder hinunter bis man zum Klettergarten abzweigen kann. Auf dem Zustieg dann bis an den Wandfuss wo wir die Ausrüstung montierten. Denn der Steinschlag in einer solchen Rinne sollte nicht unterschätzt werden. Auf einigen schwachen Pfadspuren stiegen wir hinauf und querten in die Rinne. Ab hier nun weglos in der steilen Rinne aufwärts bis man oben auf dem Grat auf den Alpinwanderweg trifft. Die Ostrinne ist durchwegs Steil bis sehr steil und es müssen ein paar kurze Felsstufen überwunden werden. Welche aber für geübte Alpinwanderer und Rinnenfetischisten keine grössere Herausforderung darstellen sollten. Gleichwohl bewegen sich die Schwierigkeiten im T5 Bereich zumal der Untergrund sehr hart ist und nicht locker wie es von weitem aussieht. Was konzentriertes und bewusstes Gehen verlangt. Der Aufstieg durch die imposante und lange Ostrinne ist landschaftlich aber eine extrem eindrückliche Unternehmung und für Rinnenfreaks zu empfehlen. Man gewinnt völlig neue Perspektiven von der Nordostflanke der Hochflue. Zum Ausstieg hin verengt sich die Rinne immer mehr und wir betreten am oberen Ende den Alpinwanderweg, welcher über den schmalen Grat verläuft. Auf welchem es nun weiter zum Gipfel hinauf geht. Ab hier folgen gleich die unterhaltsamen und spannenden Stellen des Alpinwanderwegs, wie zum Beispiel der Aufstieg durch den Kamin auf den Gipfelfirst. Hat man den Grat erreicht, muss man nur noch der guten Wegspur zum Gipfelkreuz folgen.

Bei Gipfelkreuz hatten wir aufgrund der diesigen Sicht das Gefühl, dass gleich die Sonne untergeht. So düster wirkte die Stimmung. Da wie erwartet viel Betrieb war, machten wir nur kurz einen Wipfelschuss und starten gleich mit dem Abstieg. Nun folgte für mich eine weitere Premiere und die Erledigung einer bereits längst überfälligen Pendenz. Der Abstieg über die Leiter! Ja man glaubt es kaum, aber ich bin tatsächlich noch nie über die Leiter auf- oder abgestiegen. Dafür schon zwei Mal über die Südroute hinauf und je einmal über die Nordroute und den Pfad zum Zillistock hinunter. Also höchste Zeit diese auch einmal zu begehen. Der Abstieg über der Leiter hat so richtig Spass gemacht und ergänzte unsere Route sinnvoll. Die 72 Sprossen waren leider viel zu schnell überwunden und schon standen wir am Fuss der Leiter. Steil, aber unschwierig ging es nun auf dem Pfad Richtung Gätterli abwärts. Welches wir vom Gipfel in rund 35 Minuten erreichen.

Route: Gätterli – Egg – Ostrinne – Rigi Hochflue – Leitere – Gätterli

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 4.0km
Distanz Abstieg: 1.5km
Höhenmeter Aufstieg: 690m
Höhenmeter Abstieg: 690m
Dauer Aufstieg: 3h 5min
Dauer Abstieg: 1h 25min
Pausen: 35min
Schwierigkeit: T5
Benötigte Karten: 3311T Pilatus-Rigi 1:33333 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Rigi Hochflue 1698m
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