Monte Gambarogno 1734m

In Berg- Alpintouren by Steven

Aufgrund der Wetterprognose für das Wochenende, habe ich heute Nachmittag noch eine spontane Tour im Tessin unternommen. Da ich am Morgen noch Termine hatte konnte ich erst gegen Mittag los. Daher musste etwas Kurzes her, damit es zeitlich nicht zu spät wird. Schon bei unserem ersten Besuch vor Jahren auf dem Monte Gambarogno hatte mich die ESE-Flanke fasziniert. Ich fragte mich auf welcher Route man diese Flanke wohl durchsteigen könnte. Für einen ganzen Tourentag wäre das zu wenig, aber für heute Nachmittag genau richtige.

So startete ich auf der Alpe di Neggia zu meiner heutigen Erkundungstour. Auf dem Wanderweg zum Pass Sant’Anna steige ich über Meriggione und Desbella ins Gebiet von Piantagione ab. An der westlichen Begrenzung verlasse ich den Wanderweg und steige weglos steil im Wald hoch. In diesem scheint es vor kurzem mal gebrannt zu haben. Denn Ich komme an diversen verkohlten Bäumen vorbei. Die Brandspuren ziehen sich hoch bis auf den Grat. Im Wald treffe ich plötzlich auf einen ausgeprägten Pfad mit gelben Punkten. Also nutze ich diesen, wenn er schon da ist. Kurz steige ich auf diesem weiter hoch, verlasse ihn aber bei ansprechenden Felsen. Über die Felsen gönne ich mir eine Kraxeleinlage und gelange im Anschluss in einen Blockschutthang. Durch diesen traversiere ich ansteigend hoch zum Grat und gelange nach einer weiteren Kraxeleinlage auf eine schwache Geländeschulter. Es zeigt sich, dass ich südlich von Orgià auf einer Geländeschulter angekommen bin. Auf dem schwachen Südkamm steige ich kurz etwas hoch, bevor ich waagrecht durch die Flanke Richtung Westen auf den Grat traversiere. Auf diesem dann in wenigen Schritten zu P.1611.

P.1611 ist ein grandioser Aussichtspunkt und vor allem Einsam. Der Südwestgrat des Monte Gambarogno scheint wenig begangen zu sein. So geniesse ich in Ruhe an der warmen Sonne meine Rast. Nach der Stärkung und vielen Fotos nehme ich noch den restlichen Aufstieg in Angriff. Direkt über den Südwestgrat steige ich, über P.1694, hoch zum Gipfel des Monte Gambarogno. Auf diesem scheint sich einiges getan zu haben, seit meinem letzten Besuch. Eine grössere Hütte sowie eine Holzplattform sind entstanden. Da bin ich gerade froh, dass ich bei P.1611 eine Pause gemacht habe. Daher gehe ich gleich weiter und besuche das grosse Kreuz nördlich von P.1675. Hier bläst leider ein bissiger Wind, weshalb an eine Pause auch nicht zu denken ist. Also gehe ich zurück zu P.1675 und steige über die Normalroute zur Alpe di Neggia ab. Dort gönne ich mir dann eine weitere Pause auf der windgeschützten und sonnigen Seite des Gebäudes.

Meine Erkundung hat gezeigt, dass sich die Flanke an mehreren Stellen im T4-T5 Bereich durchsteigen lässt. Aufgrund des vielfältigen Geländes kann man die Schwierigkeiten gut variieren.

Route: Alpe di Neggia – Desbella – Valà – P.1611 – P.1693 – Monte Gambarogne – Alpe di Neggia

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 3.9km
Distanz Abstieg: 2.1km
Höhenmeter Aufstieg: 550m
Höhenmeter Abstieg: 550m
Dauer Aufstieg: 1h 40min
Dauer Abstieg: 35min
Pausen: 60min
Schwierigkeit: T3+
Benötigte Karten: 3328T Lugano-Mendrisotto 1:33333 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Monte Gambarogne 1734m
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