Vordere Rossflue 2073m

In Berg- Alpintouren by Steven

Und wieder abgeblitzt an der Rossflue.

Zum zweiten Mal innerhalb zwei Jahren bin ich angetreten um die Hintere Rossflue zu besteigen und musste wieder kapitulieren. Da absolviert man immer mal wieder T5 und T6 Touren und besteigt die Schafnase über den NW-Grat doch die Besteigung der Rossflue will und will nicht klappen. Tja wenn der Kopf mal blockiert ist dann wird es schwierig. Das Trauma vom ersten Versuch scheint tief verankert zu sein in meinem Unterbewusstsein. Aber ich bin dieses Mal schon weiter gekommen und habe wenigstens noch einen Gipfel bestiegen. Zusätzlich konnten wir diverse Zu- und Abstiege zur Hinteren Rossflue erkunden und rekognoszieren.

Mit meiner bereits zum Standard gewordenen ÖV-Mobility Kombi ging es hinauf zur Fluonalp zum Kaffee. Danach legten wir los und stiegen über die Dundelegg ausholend zur Chringe auf. Von der Chringe ging es dann auf einem Pfad zum Einstieg zur steilen Grasrampe. Nach Begutachtung der Situation entschieden wir uns für den Weiterweg durch die SO-Flanke auf den Ostgrat. Wir sind zuerst zu P.1911 auf dem Sekundärgrat hochgestiegen um die Route zu begutachten. So machbar aus und mehrere schwache Spuren waren auch erkennbar. Also weiter und an einem kleinen Gendarm vorbei in die Flanke hinauf. Nun auf Gemswechsel und Gesimsen durch die Flanke. Doch in der Mitte wurde mir das Ganze dann doch zu heikel. Auf allen Tritten lag feines Kies und man konnte nirgends gerade stehen alles ist abschüssig und hält eher schlecht als recht. Einige Tritte und Abschnitte waren auch nicht gerade über alle Zweifel erhaben und gaben nach beim Draufstehen. Wirklich äusserst unangenehm. Von oben her kam dann noch eine Wanderin die uns nach dem Weg fragte denn wir ihr gerne zeigten. Wir mussten uns nun aber die Fragen stellen waren wir zu tief? Sie kam fast 20m über uns durch die Flanke vom Ostgrat her. Nun gut wir wissen nun Route nicht zwingend und die Beschreibung mit heikel im Alpinführer trifft voll zu.

Auf gleichem Weg ging es nun zurück zur Chringe und von dort weglos dem Wandfuss der Rossflue entlang durch die Geröllfelder querend zum Wanderweg der zur Furgge hinauf zieht. Nun über diesen hinauf und gleich rechter Hand auf guten Pfaden hinauf zur Vorderen Rossflue. Es hat diverse Pfade die scheinbar alle ans Ziel führen. Im oberen Teil betritt man dann den Gipfelhang und der Pfad ist gut auszumachen. Auf der Vorderen Rossflue machten wir dann ausgiebig Pause und genossen die Sonne und die Ruhe. Vier Kletterer waren auch noch unterwegs.

Nach der Pause sind wir dann auf dem Verbindungsgrat zur Hinteren Rossflue noch bis zur Platte mit dem Bohrhaken abgestiegen um uns für einen nächsten Versuch ein Bild zu machen. Sieht alles machbar aus und angenehmer als in der SO-Flanke. Einzig wie man die Platte überwindet ist mir noch nicht ganz klar. Nun wieder auf gleichem Weg zurück zum Gipfel und von diesem auf Pfaden und teilweise auch weglos zum Furggenweglein. Auf diesem ging es dann unmarkiert aber auf einem guten Pfad zur Fluonalp.

Fazit
An der Hinteren Rossflue scheint der Wurm drin zu sein. Irgendwie will das einfach auf keinem der anspruchsvolleren Routen klappen. Mir ist klar man könnte einfach über die Nordflanke zum Gipfel aufsteigen aber das wäre für mich irgendwie Betrug an der Sache. Also werde ich wohl ein drittes Mal kommen und es wieder versuchen. Tja wenn der Kopf blockiert dann geht es halt einfach nicht. Ansonsten war es ein sehr schöner Tag bei bestem Wetter und vielen kulinarischen Köstlichkeiten auf der Fluonalp. Es ist immer wieder schön dort einzukehren.

Route: Fluonalp – Chringe – Furgge – Vordere Rossflue – Fluonalp

Eckdaten Tour  
Länge der Tour: 7.4km
Höhenmeter Aufstieg: 800m
Höhenmeter Abstieg: 800m
Dauer Aufstieg: 4h 15min
Dauer Abstieg: 1h 15min
Pausen: 2h
Schwierigkeit: T4-
Benötigte Karten: 244T Escholzmatt 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Vordere Rossflue 2074m

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