Pazolastock 2740m

In Berg- Alpintouren by Steven

Obwohl am Dienstag Lehrbeginn war, was sicher eine der anstrengendsten Phasen ist im Jahr, wollte ich heute noch kurz auf eine Tour. Ich Entschied mich für den Pazolastock und allenfalls noch für den Rossbodenstock. Auf beiden Gipfeln war ich bisher noch nie. Das SBB App teilte mir dann noch mit, dass ich am Morgen eine Verbindung habe die nur 2h 5min dauert und passenderweise auch erst um 08:32 abfährt. Also perfekt für meinen Geschmack. So konnte ich doch noch etwas länger schlafen. Dieser IR hält praktischerweise nur in Zug und Arth-Goldau und dann erst in Göschenen wieder und bietet direkten Anschluss an die Matterhorn-Gotthard-Bahn.

Um 10:40 lief von Nätschen los und machte mich auf den Weg nach Schöni wo ich dann die Oberalpreuss überquerte und auf der anderen Seite Richtung Oberalppass lief. Kurz vor P.1936 querte ich dann ins Pazolatal und überquerte den Bach. Auf der anderen Seite stieg ich dann teilweise auf einem Pfad den Hang hoch bis Pazolastäfeli wo eine Alphütte steht. An der Hütte vorbei dann weiter auf der linken Seite des Bachs hinauf bis etwas unterhalb P.2297 wo ich den Bach überquerte. Danach links haltend Richtung „Schattig Site“ und hinauf zur Martschallücke. Ich bin dann direkt den Hang hochgestiegen durch ein ausgetrocknetes Bachbett bis etwa auf 2400m wo ich dann den Hang leicht ansteigend querte bis man das Tal unterhalb der Martschallücke betritt. Im unteren Abschnitt dominiert Grass und ab etwa 2500m dann Schutt und Geröll. Dieses begeht man mit Vorteil eher auf der rechten Seite. Je nach Ziel peilt man dann den entsprechenden Punkt im Kamm an. Rechts von der Martschallücke kann man den Kamm fast an jedem Punkt erreichen.

Ich habe den Kamm am Fuss des Aufstiegs zum Rossbodenstock betreten. Es war an sich schon nicht gerade warm durch den Temperatursturz am Freitag aber der Nordwind machte das Ganze zu einer sehr kühlen Sache. Ich war froh, dass ich eine Kappe und Handschuhe eingepackt hatte. Gut eingepackt stieg über den Grat über das Tümsli zum Pazolastock auf. Hier nun wieder auf einem markierten Wanderweg der sehr gut ausgebaut und markiert ist. Entsprechend war es dann auch vorbei mit der Einsamkeit. Ganze Gruppen von Wanderern waren unterwegs. Nach einer kurzen Verpflegungspause beim Gipfelsteinmann machte ich mich wieder an den Abstieg. Um wieder Ruhe zu haben stieg ich in etwa der Skiroute entlang ab. Von der Gipfelhütte steil den Hang hinunter Richtung P.2465 beim kleinen See. Ich habe mich links am Hang gehalten und die Flachstelle im Grat angepeilt. Der kurze Hang unterhalb dieser Stelle stellt die Schlüsselstelle dar und muss auf ca. 15m im T5- Bereich erklommen werden. Bei richtiger Routenwahl sind einige hilfreiche Rassentritte vorhanden. Auf der anderen Seite geht es dann über einfacheres und terrassiertes Gelände abwärts nach Puozas dil Lai wo mich ein wunderschönes Bergseelein begrüsst. Von diesem steige ich, in direkter Linie, zum Wanderweg ab der vom Pazolastock herkommt. Auf diesem nun noch kurz hinunter zum Oberalppass wo mich ein kühles Bier erwartet.

Fazit
Alpinwanderer sollten diese Route sicher dem normalen Wanderweg vorziehen. Vor allem der Aufstieg über Pazolastäffeli und direkt hoch zur Martschallücke sind sehr einsam und schön zu gehen. Auch der Abstieg auf der Skiroute ist spannend und bietet mit einer kurzen T5- Steilgrass Stelle auch noch eine Mini-Schlüsselstelle. In Kombination mit den Wolken und dem Wetter herrschte eine sehr mystische Stimmung.

Route: Nätschen – Schöni – Pazolastäfeli – Martschallücke – Pazolastock – Puozas dil Lai – Oberalppass

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 5.6km
Distanz Abstieg: 2.5km
Höhenmeter Aufstieg: 1050m
Höhenmeter Abstieg: 850m
Dauer Aufstieg: 3h 30min
Dauer Abstieg: 1h 15min
Pausen: 50min
Schwierigkeit: T4
Benötigte Karten: 3314T Andermatt 1:33333 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Pazolastock 2740m

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