Selun 2205m

Das war er nun also – Mein 100. Gipfel! Natürlich habe ich mir für den 100. Gipfel etwas einfallen lassen, dass Spiel, Spass und Spannung geboten hat. Dafür war der Selun genau das richtige Ziel. Eine Menge Höhenmeter, eine spannende und fordernde Abfahrt und das Ganze bei einigermassen Sonnenschein. Damit ist unsere erste Besteigung eines Churfirsten nun Geschichte. Mit diesen Eckwerten war ein toller Tag vorprogrammiert und so kam es dann auch.

Wir machten uns um 06:30 auf nach Starkenbach im Toggenburg. Dort kamen wir dann auch gemäss Plan um 07:30 an und konnten uns 15min später bereits auf den Weg machen. Wir haben das Auto bei der Selunbahn parkiert. Die Bahn ist im Winter nicht in Betrieb. Aber der Parkplatz kann auch im Winter gegen ein Entgelt von CHF 5.00 genutzt werden. Der erste Abschnitt unserer Tour führte uns von der Talstation der Selunbahn zuerst über Weiden und dann den auf der Alpstrasse den teilweise sehr steilen Wald hinauf bis zur Bergstation. In diesem Abschnitt war nur Höhenmeter gewinnen angesagt mit möglichst wenig Distanz. Auf Vorderselun haben wir uns dann eine 20 Minütige Pause gegönnt. Danach ging es weiter gegen den Rücken des Selun hinauf und auf diesem in etlichen Spitzkehren dem Gipfel entgegen. Der breite Selunrücken weisst Steigungen von 20° – 30° auf und ist damit ein sehr freundlicher Churfirst. Es hatte haufenweise Spuren und man bekam teilweise schon fast Mühe sich für eine optimale zu entscheiden. Um 12:00 standen wir dann auf dem Gipfel. Unter uns war noch immer eine Prozession von Skitourengängern und Schneeschuhgängern im Aufstieg.

Die Gipfelrast haben wir dann so richtig ausgekostet mit Essen, Trinken, vielen Fotos und Genuss der Aussicht. Denn genau während des Aufstiegs auf dem Selunrücken zeigte sich immer mehr die Sonne und verdrängte die Wolken. Somit kamen wir doch noch in den Genuss von etwas blauem Himmel. Ehrlich gesagt war ich sehr froh, dass die Sonne erst kurz unter dem Gipfel aufdrehte. Es war sonst schon ziemlich warm und schweisstreibend auch ohne Sonnenschein.

Die Abfahrt war für mich und mein Snowboard dann erste Sahne. Auch Röbi genoss sie in vollen Zügen. Teilweise noch immer etwas pulvrig und unverfahren auf der Ostseite des Rückens war es ein wahrer Genuss. Da wir auf keinen Fall auf der Aufstiegsroute durch den Wald abfahren wollten wählten wir ab Strichboden die Route Richtung Thurtalerstofel über die flachen Hänge unterhalb der Churfirsten. Diese Querung war dann ein heiteres auf und ab teilweise auch durch kleine Wäldchen und mit viel Sonnenschein und im T-Shirt äusserst angenehm. Von Thurtalerstofel nahmen wir dann den Rest der Abfahrt auf der Route 821 in Angriff. Diese Schlussabfahrt durch den steilen und teilweise etwas ruppigen Wald war dann nochmals richtig spannend und lustig. Das Ganze hatte schon richtiges Camel-Trophy Feeling. Auf den letzten Metern war der Schnee dann schon äusserst nass und sehr schwer zum Fahren. Kurz vor 15:00 trafen wir dann bei Restaurant “Drei Eidgenossen” ein und genehmigten uns noch einen ausführlichen Zvieri mit einem kühlen Bier. Auch wenn wir nur zwei Eidgenossen waren. 😉

Fazit: Endlich mein 100. Gipfel und dann noch so ein toller. Sowie ebenfalls als zweite Premiere unseren ersten Churfirst! Dazu noch 1400Höhenmeter abgespult. Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag und ein colles Jubiläum. Diese Churfirsten sind tolle Skitourenziele und das war sicherlich nicht mein letzter. Die Nachbarn des Selun laden ein zur Besteigung wenn auch technisch anspruchsvoller. Also auf zu den nächsten 100 Gipfeln!

Route: Starkenbach – Vorderselun – Selun – Strichboden – Thurtalerstofel – Starkenbach

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