Sichler 2643m

In Berg- Alpintouren by Steven

Nach drei Wochen Sportabstinenz durfte ich nun heute wieder in die Berge. Und siehe da es funktioniert wieder. Nur noch ein leichtes Ziehen im Oberschenkel war teilweise zu spüren. Um die Leistung wieder langsam hochzufahren war heute etwas Kurzes angesagt. Was es mir auch ermöglichte eher spät zu starten. Mit dem 09:37 IC ging es nach Sargans und von dort mit dem bereits gut besetzten Bus weiter zu den Pizolbahnen. Danach war zu meinem Erstaunen anstehen bis fast zum Lift angesagt. Wer die örtlichen Gegebenheiten an der Talstation Wangs kennt weiss, dass das eine längere Schlange ist. Doch auch diese Schlüsselstelle hatte ich dann irgendwann gemeistert und startete nach der Bergfahrt um 11:50 bei der Pizolhütte.

Pizolhütte – Sichler
Trotz des späten Starts waren noch immer sehr viele Leute unterwegs zur Fünfseenwanderung. Doch nach der Wildseeluggen änderte sich das schlagartig als ich den Hang zum Sichler hochstieg. Von völlig belagert zu total allein. Was für ein Genuss. Durch die steile Südflanke stieg ich, teilweise auf Pfadspuren, hoch zum Gipfel. Etwa in der Mitte der Flanke beim Fiirabiglatz habe ich noch eine Pause eingelegt. Die Flanke ist unten steiler als zum Gipfel hin und flacht daher gegen oben ab. Der Sichler ist der ideale Aussichtspunkt um einen Überblick, über das Pizolgebiet, zu erhalten. Umfassende Aussicht auf fast alle Routen und Gipfel.

Sichler – Schottenseehorn
Nach einer Fotopause auf dem Sichler nahm ich den Abstieg in die Schottenseeluggen. Die Schottenseeluggen ist die Einsenkung bei P.2541. Vom Gipfel durch die Flanke hinunter bis auf den Blockgrat ist ein dickes Stahlseil vorhanden. Dieses ist nicht Gespannt und liegt am Boden. Gebraucht habe ich es nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei Nässe oder Schnee das Seil hilfreich sein könnte. Die Nordflanke geht im unteren Teil in einen Blockgrat über. Über diesen erreichte ich die Felsklötze nördlich der Luggen. Dort beginnt ein weiteres Stahlseil. Nun geht es wieder steiler und teilweise auch etwas exponierter westlich um die Felsklötze herum. Den letzten überschreitet man. An einer Stelle auf der Nordseite, war ich dann froh um das Seil. Die Tritte waren sehr feucht und schmierig. Nach Felsklötzen betritt man die Südflanke des Schottenseehorns die jetzt viel Flacher ist als sie vom Sichler aus wirkt. Auch hier verläuft das Stahlseil hoch bis auf den Grat. Nötig wäre es sicher nicht. Ich denke aber das liegt daran, dass erst auf dem Grat oben wieder eine Stabile Befestigung möglich war. Bald stehe ich auf dem Gipfel. Dem höchsten Punkt der Schwarzen Hörner. Die Aussicht auf den von mir vorher überschrittenen Grat ist wirklich spannend. Ein Gipfelbuch hat es zwar keines. Oder ich habe es nicht gefunden. Dafür einen Geocache, denn ich natürlich gerne logge.

Schottenseehorn – Gaffia
Ich bin vom Gipfel Nordöstlich in die Schwarzseeluggen abgestiegen. Damit ich dort mal einen Augenschein nehmen konnte der Rinnen hinunter zum Wanderweg. Sieht gut machbar aus. Muss ich dann auch irgendwann dann mal noch einbauen. Von der Schwarzseeluggen stieg ich dem Gamidaurbach entlang hinunter bis ich auf Höhe Schwarzsee wieder auf den Wanderweg traf. Auf diesem nun mit wesentlich mehr Menschen hinauf auf den Rossstal und auf der anderen Seite hinunter nach Gaffia.

Fazit
Eine wirklich nette und relativ kurze Tour. Die sich durch durch den Direktabstieg von der Schwarzseeluggen auch noch weiter abkürzen lässt. Ich finde es immer wieder spannend, wie man sofort völlig alleine ist, wenn man die offiziellen Wanderwege im Pizolgebiet verlässt.

Route: Pizolhütte – Wildseeluggen – Sichler – Schottenseehorn – Rossstall – Gaffia

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 3.1km
Distanz Abstieg: 4.8km
Höhenmeter Aufstieg: 650m
Höhenmeter Abstieg: 1000m
Dauer Aufstieg: 1h 50min
Dauer Abstieg: 1h 15min
Pausen: 40min
Schwierigkeit: T4   I
Benötigte Karten: 247T Sardona 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Sichler 2643m
Schottenseehorn 2645m

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