Monte Prosa 2738m

Eine schöne herbstliche Bergtour stand heute auf dem Programm. Infolge des kurzen Wintereinbruchs in den letzten Tagen, wurde es dann im Gipfelbereich sogar eine winterliche Tour. Mit dem Auto fuhren wir hinauf auf den Gotthardpass wo wir am Ufer des Lago della Piazza parkierten. Was für ein schöner Name für einen See J . Danach, Türe auf, austeigen und…. frieren! Ja, Himmel… wieso ist das denn so kalt? Somit stand zuerst einmal Tenuwechsel auf dem Programm. Ich montierte Sicherheitshalber mal Windstoper und Mütze. Röbi versuchte es mit den Shorts. Die Kälte wäre ja kein Problem gewesen, aber der bissige Wind war wirklich unangenehm. Nach dem Tenuwechsel waren wir dann auf jeden Fall startklar.

Gotthardpass – Bassa della Prosa
Vom Parkplatz liefen wir etwas zurück Richtung Andermatt und stiegen dort direkt weglos Richtung P.2167 auf. Kurz unterhalb dieses Punktes trafen wir auf die Alpstrasse. Auf dieser wir nun einfach an P.2167 vorbei zur Alpe di Fortünei gelangten. Bei der Verzweigung vor dem Bergbach „Ri di Fortünei“ sind wir nach Osten zum Alpgebäude bei P.2305 hochgestiegen. Von dort dann immer dem Bach entlang aufwärts in die Valletta, dem Talkessel unterhalb des Bassa della Prosa. So etwa ab 2300m wurde der Boden immer gefrorener und später auch schneebedeckter. Der Aufstieg zum Bassa della Prosa sah auf der Landkarte sehr einfach aus. Vor Ort war der Aufstieg dann doch etwas felsiger als angenommen. In Kombination mit dem Schnee und Eis auf den Steinen, musste man sich schon konzentrieren wo man hintrat. Der schattigen Lage wegen, taute das Eis nicht mehr auf.

Bassa della Prosa – Monte Prosa
Als wir auf dem Bassa della Prosa ankamen, öffnete sich uns eine wunderbare Aussicht. Vom Pass stiegen wir dann, wieder mit mehr Wind, dem Ostgipfel des Monte Prosa entgegen. Über schneebedeckte Wiesen und schneebedeckte Geröllflächen ging es aufwärts. Die Routenführung ist logisch und weist keine grösseren Schwierigkeiten auf. Weshalb wir auch rasch auf dem Monte Prosa Ostgipfel standen. Die Aussicht in die Leventina, ist von hier oben, einfach umwerfend. Die Route führt nun teilweise über einige Felsen, teilweise südlich davon, zum Hauptgipfel. Da gewisse abschüssige Stellen, aufgrund des Schnees, sehr rutschig waren. Umgingen wir diese teilweise auf der Nordseite. Was zwar nicht zwangsweise einfacher, aber weniger exponiert war. Nach einigem Auf und Ab erreichten wir den Hauptgipfel, mit dem etwas improvisierten Gipfelkreuz.

Monte Prosa – Gotthardpass
Auch hier oben war es eine frische Angelegenheit, weshalb wir uns bald wieder an den Abstieg machten. Auch der Rückweg führte uns über und neben dem Grat zurück zum Ostgipfel. Die Passagen auf der Nordseite waren mit dem Schnee auf den Felsen doch eher anspruchsvoll. Die klammen Finger die, die Kälte im Schatten verursachten, machte es nicht angenehmer. Ich war dann froh, als wir wieder den Ostgipfel erreichten und an der Sonne weiter absteigen konnten. Der weitere Abstieg entspricht mehr oder weniger dem Aufstieg und führte uns zurück zum Parkplatz. Auf dem Gotthardpass war es in der Zwischenzeit etwas wärmer geworden und man konnte auch ohne Jacke an der Sonne stehen.

Fazit
Eine sehr schöne Tour auf einen wuchtigen Berg. Die Aussicht vom Monte Prosa Hauptgipfel ist umfassend. Wenn auch die Sicht auf den Pass durch den Westgipfel versperrt bleibt. Vor allem die aktuellen Verhältnisse an der Herbst-Winter Grenze hatten ihren Reiz. Obwohl dadurch gewisse Stellen etwas anspruchsvoller wurden.

Route: Gotthardpass – Alpe di Fortünei – Bassa della Prosa – Monte Prosa – Bassa della Prosa – Alpe di Fortünei – Gotthardpass