Piz Vadret 3199m

In Berg- Alpintouren by Steven

Auf zum Piz Vadret

Zur Feier des Tages habe ich mich heute an eine langjährige Pendenz gewagt und diese auch erfolgreich erledigt. Die Besteigung des Piz Vadret, dem Namensgeber der Vadretgruppe. Nach der gemütlichen Bergfahrt startete ich von Muottas Muragl aus.

Auf dem guten Wanderweg ging es bis zur Verzweigung bei P.2750. Hier geht es dann kurz hinauf auf den Rücken und dort zur Fuorcla Val Champagne. Was für ein klingender Name. Da freue ich mich doch gleich auf das Abendessen. Ab der Fuorcla geht es dann unmarkiert und weglos weiter. Rechts des Geländerückens Spih dal Buoch steigt man im Geröllfeld hinauf bis zur Schulter P.3091. Im Geröllfeld hat es schwache Spuren und zwischendurch auch mal ein Steinmändchen. Aber auch ohne ist die Richtung vorgegeben. Hinauf und immer weiter hinauf. Mit einer geschickten Routenwahl ist das Geröllfeld relativ angenehm zu begehen.

Auf der Schulter P.3091 merke ich, dass mein Plan über den Nordgrat (Verbindungsgrat zum Piz da las Sterlas) aufzusteigen wohl nicht ideal ist. Die Senke zu durchqueren, dürfte mühsam sein und in der Flanke des Piz Vadret hat es ein Schneefeld. Welches aber sehr weich ist. Somit wähle ich den Aufstieg über den schwachen NNW-Rücken. Steil geht es im Geröll und über einzelne Felsen hinauf Richtung Gipfel. Ich beginne mich zu fragen, ob das wohl richtig ist. Stosse dann aber auf zwei Steinmändchen, welche meine Zweifel zerstreuen. An den Felsen oben wird es dann wirklich steil, aber es bleibt einigermassen begehbar. Zwei Rinnen und einige gutgriffige Felsen unterstützen das Hochsteigen. Nachdem ich einen Felsen umrunde, stehe ich zu meinem Erstaunen plötzlich auf dem Nord-Nordostgrat. Nicht schlecht, das ging jetzt doch schneller als vermutet. Am Grat hängt noch die Resten einer grossen Wächte. Ich steige auf dem Grat zum Gipfel auf, welchen ich dann auch wenig später erreiche.

Die Aussicht auf dem Gipfel ist bombastisch. Fast alles liegt mir zu Füssen. Ausser natürlich der Berninagruppe. Da fehlen noch weitere 800 Höhenmeter. Ich geniesse die Aussicht und lege eine Gipfelrast ein. Im Anschluss mache ich mich wieder an den Abstieg. Auf der genau gleichen Route steige ich wieder ab. Im Geröll finde ich dann Abschnitte zum effizient absurfen und so bin ich schon ziemlich bald wieder in der Nähe der Fuorcla. Ab hier heisst es dann wieder Laufen. Von der Fuorcla folge ich kurz dem Wanderweg. Kürze dann aber direkt durch die Flanke ab hinunter zu P.2750. Ab steige ich auf dem Wanderweg nach Muottas Muragl ab. Ein gemütliches Auslaufen. Danach geht es mit der Standseilbahn Talwärts und auf zum schönen Abendessen.

Fazit
Mit der Schwierigkeitsbewertung habe ich mich schwergetan. Im SAC-Clubführer wird die Route mit WS bewertet. Das finde ich zutreffend. Wirklich schwierig ist diese Route nicht, setzt aber Grundkenntnisse im Hochtouren voraus. Die einzige technische Stelle befindet sich bei den Felsen am Gipfel, bevor man den Nordostgrat betritt. Müsste ich in der Wanderskala die Route bewerten, würde ich diese mit T5- bis T5 bewerten.

Route: Muottas Muragl – Fuorcla Val Champagna – NNW-Grat – Piz Vadret – NNW-Grat – Fuorcla Val Champagna – Muottas Muragl

Eckdaten Tour  
Distanz Aufstieg: 4.8km
Distanz Abstieg: 4.8km
Höhenmeter Aufstieg: 800m
Höhenmeter Abstieg: 800m
Dauer Aufstieg: 2h 15min
Dauer Abstieg: 1h 30min
Pausen: 45min
Schwierigkeit: WS, T5-, I
Benötigte Karten: 469T Val Poschiavo 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo
Bestiegene Gipfel: Piz Vadret 3199m
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